Bevor man sich Leopardgeckos anschafft, sollte man sich gut informiert und eingelesen haben. Hierzu kann man sich ebenso über das Internet, also auch über Bücher das nötige Wissen aneignen. Da Leopardgeckos zwischen 15 und 20 Jahre alt werden können, sollte eine Anschaffung gut überlegt sein.
Wenn man sich dann für eine Anschaffung entschieden hat, sollte man sich zuerst überlegen wo das Terrarium stehen soll und wie viel Platz dort ist. Man sollte darauf achten, dass das Terrarium nicht den ganzen Tag in der direkten Sonne steht, sonst wird es schwierig die Temperatur optimal einzustellen und es droht eine Überhitzung. Optimal ist natürlich ein Platz an dem man die Tiere in den Abendstunden beobachten kann. Nach der Standortwahl muss die Größe des Terrariums festgelegt werden. Die Größe bestimmt gleichzeitig wie viele Tiere angeschafft werden könnten. Prinzipiell ist größer natürlich immer besser, also nutzt gerne den Platz den ihr habt, um den Tieren den bestmöglichen Lebensraum zu gestalten.
Leopardgeckos können in Kleingruppen bestehend aus mehreren Weibchen oder einzeln gehalten werden. Am besten wählt Ihr das Terrarium, sofern es einem möglich ist, gleich größer. Erfahrungsgemäß bleibt es oftmals nicht nur bei einem Tier ; ).Eine Gruppenhaltung von Weibchen und einem Männchen können wir nicht empfehlen. Leider sind die Männchen immer sehr aufdringlich und können so die Weibchen, vor allem in der Paarungszeit, enorm stressen. Da die meisten Reptilienhalter sowieso keine Zuchtabsichten haben, kann man den Weibchen den Paarungsdrang der Männchen so ersparen. Zwei Männchen sollten ebenfalls unter keinen Umständen zusammen gehalten werden. Hier kommt es zu schlimmen Kämpfen, die oft mit schweren Verletzungen oder sogar tödlich enden können. Aus diesem Grund raten wir zu einem, bzw. mehreren Weibchen oder einem einzelnen Männchen.
Das Terrarium
Bei der Wahl des Terrariums kann man sich zwischen verschiedenen Materialien entscheiden. Der Unterschied ist beispielsweise die Wärmeisolierung, die Kosten und natürlich auch die Optik. Wir persönlich nutzen weiße Kunststoffterrarien mit einer Glasfront. Die Größe sollte am besten ab 1,00 m x 0,6m x 0,6m beginnen. Bei der Höhe würde ich auf maximal 60 cm gehen, da Leos zwar gerne klettern, jedoch auch sehr tollpatschig sind und eventuell runter fallen können. Zum Thema klettern würden wir in jedem Terrarium eine schön ausgebaute Rückwand empfehlen. Hier kann man entweder selbst kreativ werden oder man lässt sich vom Profi eine passende Rückwand anfertigen. Im Internet finden man hierzu viele Beiträge und Bilder für Ideen. Gerne können wir euch die Felsfabrik empfehlen. Schaut gerne mal vorbei.
Kommen wir nun zu der Einrichtung. Als Bodengrund empfehlen wir ein Sand-Lehm-Gemisch. Hier ist es wichtig, dass kein loser Sand benutzt wird, sondern ein fester Untergrund, der von den Geckos nicht aufgenommen werden kann. Die Aufnahme von losem Sand kann im schlimmsten Fall zu lebensgefährlichen Verstopfungen und Darmproblemen führen. Nachdem der Boden getrocknet ist, können alle Dekoelemente, wie Höhlen, Wurzeln oder Äste reingestellt werden. Hier kann auch gerne etwas aus der Natur genutzt werden. Hier allerdings eine Bitte. Verwendet ausschließlich gesundes und nicht befallendes oder verrottetes Holz. Bevor ihr die Sachen dann ins Terrarium bringt, empfehlen wir alles bei min. 100 Grad im Backofen abzubacken, um alle Bakterien oder Kleinstlebewesen abzutöten und euch keine Keime einzufangen.
Wichtig ist ebenso eine Wetbox mit feuchtem Kokoshumus oder Moos anzubieten. Bei 2-3 Tieren, sollten ebenfalls min. 2 Boxen zur Verfügung stehen. Weiter benötigt man eine flache Trinkschale für Wasser, sowie eine weitere um Kalzium und Mineralien anbieten zu können. Verstecke, Steine, Kletteräste und Höhlen müssen natürlich auch eingebracht werden. Der Boden darf ruhig vollgestellt sein, da die Tiere sich tagsüber gerne verstecken und abends zum klettern und fressen rauskommen.
Technik
Damit man im Terrarium die Temperatur und Wärme richtig einstellen und Überwachen kann, sollte man sich ein Steuerungsgerät anschaffen, mit dem die Wärme eingestellt wird, sodass das Terrarium nie zu kalt wird oder sogar überhitzt. Als Wärmequelle nutzen wir gerne Heatpanels. Das Heizpanel wird an die Decke des Terrarium geschraubt oder geklebt und gibt die Wärme nach unten hin ab. Zusätzlich wird eine LED Lampe angebracht, diese ist zudem Stromsparend und bringt das nötige Tageslicht ins Terrarium. Der Vorteil gegenüber einer Wärmelampe / Spotstrahler ist, dass die Lichtquelle bei Überschreitung der Temperaturgrenze nicht ausgeht, sondern getrennt voneinander geschaltet wird. Natürlich können hier auch Wärmespots verwendet werden. Bei Leopardgeckos ist eine UVA/UVB Leuchte nicht notwendig, da die D3 Versorgung über die Mineralien dazu gefüttert wird. Für die Abendstunden, wo die Lampen ausgehen haben wir eine Mondlichtlampe installiert, die sich jedoch um ca. um 01:00 Uhr wieder ausschalten. Die gesamte Technik sollte über Zeitschaltuhren gesteuert werden. In den Sommermonaten schalten wir die Wärmequelle, sowie das Licht 12h ein. Sobald die Tage kürzer werden und der Winter beginnt reduzieren wir die Zeit um 2h pro Tag bis die Winterruhe eingeleitet wird. Die Winterruhe machen bei uns alle Tiere nach dem ersten Lebensjahr.